Definition & Bedeutung: Was ist ein Team?
"Was ist ein Team?" – um diese Frage zu beantworten, stelle ich dir unsere Definition eines Teams vor:
<div class="definition">Ein Team ist ein fester Zusammenschluss von mindestens zwei, idealerweise fünf bis neun Personen, die gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, das allen Teammitgliedern bekannt ist und das diese für erreichbar und erstrebenswert halten.<br/><br/>
Um das gemeinsame Ziel zu erreichen, verfügt das Team über alle erforderlichen Fähigkeiten. Es ist befugt, eigenständig Entscheidungen von angemessener Tragweite zu fällen. Außerdem überprüft und adaptiert das Team regelmäßig die Wirksamkeit seiner Zusammenarbeit, die auf gelebten Werten, Prinzipien und Praktiken basiert.<span>Definition Team</span></div>
Ob klassisch oder agil: Definition gilt für alle Teams
Diese Teamdefinition haben wir aus unserer langjährigen Erfahrung und Arbeit mit allen Arten von Teams in unterschiedlichen Organisationen abgeleitet. Sie orientiert sich an den Rahmenbedingungen, die in Teams und Organisationen anzutreffen sind, die sich selbst als “agil” bezeichnen.
Allerdings haben wir solche Teams auch in anders strukturierten Organisationen vorgefunden. Unsere Definition ist daher nicht auf Teams beschränkt, die sich selbst agile Teams nennen oder – aus welchen Gründen auch immer – so genannt werden. Sie gilt für alle Teams. Unabhängig davon, ob dein Team, dein Umfeld oder deine Organisation eher klassisch oder agil organisiert ist.
Du kennst nun die Definition und die Bedeutung eines Teams. Im weiteren Verlauf dieses Artikels zeige ich dir, wie du unsere Definition für deine Teambildung nutzen kannst, um dein Team weiterzuentwickeln mit ihrer Hilfe weiterzuentwickeln. Doch zunächst wollen wir uns die sieben Merkmale eines Teams genauer ansehen.
Sieben Merkmale eines Teams
Wenn du dich mit der Frage “Was ist ein Team?” beschäftigst, wirst du im Internet und in der Literatur unweigerlich auf verschiedene Merkmale und Eigenschaften von Teams stoßen. Viele dieser Merkmale sind auch in unserer Definition enthalten und machen für uns den Unterschied zwischen einer Gruppe von Menschen und einem echten Team aus:
- 1. Eine ideale Teamgröße von zwei bis neun Personen
- 2. Ein fester Zusammenschluss von Menschen
- 3. Ein Ziel, das alle Teammitglieder für erreichbar und erstrebenswert halten
- 4. Alle erforderlichen Fähigkeiten sind im Team vorhanden
- 5. Eine angemessene Entscheidungskompetenz
- 6. Eine regelmäßige Überprüfung der Wirksamkeit der Zusammenarbeit – beispielsweise durch eine regelmäßige Retrospektive
- 7. Eine Zusammenarbeit, die auf gelebten Teamwerten und Teamregeln basiert
Ein Hochleistungsteam braucht alle sieben Merkmale
Um die Voraussetzungen für eine gute Teamarbeit zu schaffen, muss darauf geachtet werden, dass diese Merkmale erfüllt sind. Nur dann ist es möglich, dass sich ein Team zu einem sogenannten High Performance Team oder auch High Impact Team entwickelt. Ein High Performance Team ist ein Team, das kontinuierlich wertvolle Arbeitsergebnisse liefert und die Erwartungen seiner Stakeholder übertrifft. Die Zusammenarbeit in solchen Teams ist häufig von Selbstorganisation geprägt – dies erfordert insbesondere eine angemessene Entscheidungskompetenz, klare und bekannte Ziele sowie die notwendigen Fähigkeiten im Team.
Wenn du gerade auf der Suche nach einem Ansatzpunkt für deine Teamentwicklung bist, empfehle ich dir, dich darauf zu konzentrieren, dass deine Teammitglieder über die erforderlichen Fähigkeiten verfügen und dass sie die Wirksamkeit der Zusammenarbeit regelmäßig überprüfen. Wenn beides in deinem Team gegeben ist, haben deine Teammitglieder schon viel erreicht. Fehlen sie, sind sie oft die Ursache für Lieferprobleme und anhaltende Teamprobleme.
Viele Aspekte von New Work
Was ich spannend finde: In den letzten Jahren haben viele Organisationen das Konzept von New Work für sich entdeckt. Kurz gesagt geht es bei New Work unter anderem darum, Arbeit so zu gestalten, dass – so die Definition von Frithjof Bergmann – der Mensch sie wirklich, wirklich will. Das bedeutet zum Beispiel auch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spüren, dass ihre Arbeit sinnvoll ist und dass sie mit ihren Arbeitsergebnissen einen Mehrwert für ihre Kunden schaffen.
Um dieses Ziel zu erreichen, brauchen die Mitarbeitenden unter anderem angemessene Entscheidungskompetenzen, bekannte und erreichbare Ziele sowie gemeinsam gelebte Werte. Mit anderen Worten: New Work braucht all das, was wir in unserer Teamdefinition und den sieben Merkmalen eines Teams beschrieben haben.
Soviel zu den sieben Merkmalen eines Teams. Vielleicht hast du das Gefühl, dass auch Arbeitsgruppen oder sogenannte Taskforces ein Team nach unserer Definition sein könnten. Deshalb wollen wir uns nun den Unterschied zwischen einer Arbeitsgruppe und einem Team ansehen.
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Der Unterschied zwischen Arbeitsgruppen und echten Teams
In vielen Organisationen gibt es weitere Formen der Zusammenarbeit. Diese bearbeiten z.B. Aufgaben und Themen, die von keinem der bestehenden Teams übernommen werden können oder kurzfristig bzw. schnell erledigt werden müssen.
Arbeitsgruppen und Taskforces fehlt emotionale Tiefe
Solche Arbeitsgruppen oder Taskforces werden oft kurzfristig aus genau den Personen gebildet, die zur Lösung eines plötzlich aufgetretenen Problems benötigt werden. Auf der inhaltlichen Ebene haben einige Arbeitsgruppen tatsächlich Ähnlichkeiten mit Teams und deren Bedeutung. Sie haben z.B. ein gemeinsames Ziel, Autonomie und die passende Kombination von Wissen und Fähigkeiten. Oft fehlt ihnen jedoch die emotionale Tiefe.
Aus diesem Grund haben wir in unserer Definition ein Team als einen festen Zusammenschluss von Personen definiert. Wir sind davon überzeugt, dass nur so ein hohes Maß an gegenseitigem Vertrauen und eine Arbeitsatmosphäre entstehen kann, in der alle Teammitglieder ihre Meinungen und Gedanken zum Wohle des gemeinsamen Ziels offen äußern. Eine solche sichere Atmosphäre wird auch als psychologische Sicherheit bezeichnet und ist der Unterschied zwischen Teams, die Erfolge feiern, und solchen, die nicht so recht vom Fleck kommen.
Um auf die Frage "Was ist ein Team?" zurückzukommen: Arbeitsgruppen sind für uns aufgrund der fehlenden emotionalen Tiefe und des fehlenden festen Zusammenhalts keine Teams, sondern – wie der Name schon sagt – eher Gruppen von Menschen.
Wie du dein Team mit der Teamdefinition weiterentwickelst
In den letzten Jahren haben wir eine Methode entwickelt, die dich bei der kontinuierlichen Weiterentwicklung deines Teams unterstützt: die JTIA-Methode. Ob klassisch oder agil, frisch zusammengestellt oder lange stabil, Konzern oder Startup, Scrum Master oder Agile Coach, Führungskraft oder Team-Coach – die JTIA-Methode ist in jedem Team anwendbar, obwohl jedes Team bekanntlich anders ist. Sie besteht aus:
- Der Teamdefinition, die ich dir in diesem Artikel beschrieben habe
- Zwei Leitfragen
- Dem Modell für nachhaltige Teamentwicklung und
- Einem Regelkreis mit vier Arbeitsschritten für die praktische Anwendung
Inhaltlich habe ich die Teamdefinition in diesem Artikel bereits vorgestellt. Jetzt geht es um die praktische Anwendung. Dazu sprichst du mit deinen Teammitgliedern über die Teamdefinition und ihre sieben Merkmale – zum Beispiel in einer Retrospektive oder in einem Team-Workshop. Stellt euch dabei folgende Leitfragen:
- Welche Merkmale der Definition erfüllen wir? Welche nicht? Warum nicht?
- Welche der Merkmale wollen und sollten wir in Zukunft erfüllen, um unsere Zusammenarbeit und Zielerreichung zu verbessern?
- Wer kann uns dabei helfen, das zu schaffen?
Die Ergebnisse dieser Diskussion liefern dir wertvolle Ansatzpunkte für die weitere Teamentwicklung. Einige Punkte werden du und dein Team eigenständig umsetzen können. Bei anderen braucht ihr die Unterstützung der Organisation oder der Führungskräfte. In solchen Fällen ist es hilfreich, frühzeitig mit den Beteiligten in Kontakt zu treten.
Möglicherweise stellt sich dabei heraus, dass es sich nicht um ein Team, sondern eher um eine Gruppe von Personen handelt. Das ist auch nicht weiter schlimm, solange du deine Teamentwicklungsmaßnahmen daraufhin reflektierst und anpasst.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du die Teamdefinition in deinem Team anwenden kannst, haben wir im verlinkten Artikel alles kompakt zusammengefasst. Wenn du mehr über die JTIA-Methode und den Regelkreis für nachhaltige Teamentwicklung erfahren möchtest, der eine wertvolle Alternative zum Phasenmodell von Tuckman darstellt und dir hilft, die Ursachen für das Verhalten deiner Teammitglieder zu verstehen und dein Team nachhaltig weiterzuentwickeln, habe ich dir die entsprechenden Artikel verlinkt.